Orust – eine Wanderung
13. Dezember 2023
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Heute erzähle ich dir von einer Wanderung auf Orust, die erst anstrengend und dann sehr schön war.
Es war ein heißer Tag, der Tag nachdem wir auf dem Entenparkplatz geschlafen hatten. Wir frühstückten hinter einer Tankstelle und dort bekam ich auch kostenfreie Landkarten der Umgebung und der Insel auf der wir uns befanden, Mjörn heißt sie.
Ich freute mich sehr, endlich wieder Landkarten aus Papier in den Händen zu halten. Ich entdeckte im Nordwesten der Insel eine kleinen Teil daneben, auf der ein Wanderer eingezeichnet war. Das heißt, dass es dort Wanderwege gibt. Wie mir ein Mann auf der Tankstelle erklärte, kann ich davon ausgehen, dass dann dort auch immer ein Parkplatz ist, wenn das Zeichen für Wanderwege oder gute Aussicht oder einen Naturpark eingezeichnet ist.
Reisemädchen wollte gern ans Wasser. Ich im Grunde auch, aber nicht an so einen städtischen Strand, mit sovielen Menschen.
Als ich da diese Linien auf der Karte sah, dachte ich, da kann man wohl einiges im Wald erforschen und Wasser scheint da auch in der Nähe zu sein.
Also fuhren wir dorthin. Diese Gegend ist auf der Insel Orust und heißt Sundby Naturreservat.
Es gibt zwei Parkplätze im Wald und wir suchten uns einen Schattenplatz zum Parken aus.
6 Stunden darf man dort parken und man darf dort nicht übernachten. Ich persönlich finde es eher unangenehm eine Wanderung zu machen während die Parkzeit begrenzt ist. Allerdings war es ja schon mitten am Tag und nach den sechs Stunden wäre es schon dunkel gewesen. Wir wollten also in diesem Fall sowieso schon wieder am Auto sein.
Reisemädchen verlangte nach baden. Ich nach wandern. Und ich dachte wir können das dort kombinieren.
Wir liefen los auf einem der farblich gekennzeichneten Wege. Die Beschreibung, auch über die „Härte“ der Wanderwege, war auch auf deutsch auf der Tafel zu lesen.
Wir wählten den gelben Weg und gingen los. In den ersten 20 Minuten sagte Reisemädchen gefühlt 50 mal, dass sie nicht mehr könne und nicht weiterwolle. Ich versuchte sie zu motivieren und wollte gern einfach mal gehen. Ich wollte Bewegung. So gingen wir von Hinweis zu Hinweis und dann sah es irgendwann auch für Reisemädchen spannender aus.
Es gibt einen schwarz gekennzeichneten Weg, wo man wohl viel klettert und der als sehr schwer bezeichnet ist. Da steht auch extra, dass man auf seine Kinder achten soll, da es immer mal steil runter geht und es auch Spalten gibt.
Diesen Weg wollte ich gerade nicht gehen.
Als der Weg dann interessanter aussah…Steine und Wurzeln, kein glatter Weg mehr der einfach nur geradeaus ging, da kam auch der schwarz gekennzeichnete Weg.
Reisemädchen wollte gern da hoch, aber ich entschied weiter den gelben Weg zu gehen. Im Nachhinein weiß ich, dass das eine gute Wahl war.
So langsam wurde es immer spannender. Es gab schmale Durchgänge zum sich schlank hindurch bewegen und das begeisterte uns beide sehr. Jetzt war die Wanderung richtig spannend und wir stiegen höher und höher.
Es sah teils wirklich wie in der Sächsischen Schweiz aus. Magisch schön und wild. Riesige Felsen lagen scheinbar locker auf Spalten und anderen Felsen.
Überall wuchsen Eichen.
Dann plötzlich waren wir an einer Stelle, wo es einen weiten, weiten Ausblick gab. Herrlich! Du kannst ihn auf dem Bild des Artikels sehen. Es war wie ein Hochplateau und die Aussicht so wunderschön. Und die Weite! Einfach nur Natur und diese herrliche Mischung aus Wasserflächen und Wald.
Allerdings sah es inzwischen es mehr und mehr nach Regen und auch Gewitter aus. Reisemädchen bekam ein bisschen Angst und wollte ganz schnell zum Parkplatz zurück.
Wir wanderten weiter den gelben Weg der weiter schön und abwechslungsreich war. Viele Bäume wuchsen besonders einzigartig.
Danke Mutter Erde für all diese Schönheit!
Wir wanderten dann einige Zeit wieder bergab. Ich hatte das starke Gefühl, dass es erst regnen würde, wenn wir wieder im Auto sitzen würden.
So wurde auch Reisemädchen wieder entspannter und wir genossen den restlichen Weg zum Auto.
Eine kleine Anekdote:
Da Reisemädchen baden wollte hatte sie einen Schwimmreifen aufgeblasen mitgenommen. Immer musste ihn einer von uns in der Hand tragen und dabei noch klettern. Das war gar nicht immer so einfach, da ja dabei auch der Schwimmreifen immer vor spitzen Steinen und Ähnlichem geschützt sein musste. Erst mitten auf der Wanderung hatte ich die Idee, die Luft raus zu machen und ihn dann zusammengefaltet in den Rucksack zu stecken.
Mit dem Baden wurde es dort nichts, denn man kann zwar manchmal das Wasser sehen aber nicht von der Wanderung aus ans Wasser gelangen, da das viel weiter unten ist und nirgendwo ein Weg hinunter führt.
Als wir ein paar Kilometer Richtung Stenungsund gefahren waren begann es richtig stark zu regnen und wir saßen trocken im Auto.
Liebe grüße und bis zum nächsten Mal,
Deine Reisemama Katharina