Kållekärr
Diesmal ein Artikel den ich auf unserer Reise in Kållekärr geschrieben habe.
Wir sitzen im Schatten auf der Rückseite einer Tankstelle. Da ist es gut auszuhalten. Wir haben hier ein Picknick gemacht, nachdem wir eine Weile durch die Landschaft fuhren und nach einer Stelle suchten wo wir Schatten haben. Wir wollten das Auto abstellen und auch im Schatten sitzen. Es ist richtig heiß.
Wir fuhren einige Kilometer durch schöne Landschaft. Kleine Strassen entlang. Auf der Suche nach einem Platz für eine Pause.
Aber alles was von der Straße abging waren Zufahrten zu Grundstücken oder Ausweichplätze. Und fast überall war Sonne. Das ist an sich ja sehr schön, nur im Sommer auf Dauer manchmal etwas heiß.
Sehnsucht nach mehr - mehr Natur, mehr Stille, mehr Sein
Ich spüre wieder stärker meine Sehnsucht nach Natur, Stille, draußen Sein.
Ich habe gestern den ganzen Tag und heute bisher, nicht auf Feuer gekocht und ich vermisse es.
Seit ich täglich auf dem Feuer koche freue ich mich richtig auf’s Kochen. Es macht mir große Freude; die Aussicht das Feuer anzumachen und Kaffee oder Essen zu kochen.
Ich glaube gerade auch, dass ich den Topf festhalten muss beim Kochen, unterstützt, dass das Kochen eine Zeit besonderer Aufmerksamkeit und des Seins im Hier und Jetzt für mich ist.
Ich bin sehr dankbar für diese Erfahrungen und diese Wahrnehmungen.
Gestern waren wir ja in einem Supermarkt und ich empfand noch mehr, noch stärker, nach den Tagen nur in der Natur, wie künstlich diese Welt ist mit Supermärkten, alles in Plastik verpackt. Stell dir mal vor, allein der Plastikmüll aus einem Supermarkt an einem Tag. Was für Berge. Was für ein riesen Energieaufwand. Da wird soviel Plastik, und auch Papier hergestellt, mit einem immensen Energieaufwand um dann direkt nach dem Einkauf weggeworfen zu werden.
Das ist so ein Inbegriff von Unsinn finde ich.
Im Supermarkt wurde ich auch kurz wieder mit meinem Mangelgefühl konfrontiert. Ich rechnete Kronen in Euro um und rechnete alles zusammen, damit es finanziell passt und dachte plötzlich: „Wie schön muss es sein, einfach einzukaufen worauf man Lust hat, ohne auf’s Geld zu schauen.“
Und dann wurde mir auch wieder klar, was wir gerade alles Gutes haben. Wir sind quasi nur draußen. Wir sind in einem Land voll wunderschöner Natur und mit ganz viel Platz und vor allem haben wir Zeit zusammen. Reisemädchen und ich.
Heute früh, da hatte ich wieder dieses Verlorenheitsgefühl. Da fiel mir auf, dass ich es in den letzten Tagen in der Natur nicht mehr hatte. Ich bin immer zufrieden aufgewacht und habe mich auf den Tag gefreut.
Die Welt vibriert und wir mit ihr
Gestern sind wir auf einen Parkplatz zum Übernachten gefahren, in der Nähe einer großen Brücke, so dass wir immer auch Verkehr gehört haben.
Das war ein intensiver Szenenwechsel zur Bottenstugan wo fast alle zu Fuß gehen und man in der Natur ist. Am Abend im Bett fiel mir dann auf, dass ich so ein Vibrieren in mir spüre. Als würden meine Knochen schwingen.
Ich glaube ich hatte dieses Gefühl schon mal irgendwann.
Heute früh habe ich es auch gespürt und jetzt. Ich glaube fast, es kommt vom Auto fahren, dem vielen Verkehr und Strom um mich herum. Es ist Stress den ich in meinem Körper bewusst fühle.
Wusstest du schon, dass Motorenlärm bei Männern das Herzinfarkt-Risiko um 50 Prozent steigert, bei Frauen aber sogar um 300 Prozent?
Krass, oder?
Nun, das Schöne hier…ich bin dankbar für den Platz im Schatten um hier zu schreiben und für das tolle Wetter. Wir haben zwei gratis Landkarten bekommen. Eine hier von der Insel und eine von der Gesamtgegend.
Es ist toll endlich mal wieder eine Landkarte aus Papier in der Hand zu haben. Das weckt ganz besonders meine Entdeckerfreude und schon die Karten anzusehen, ist wie eine kleine Reise, denn dabei stelle ich mir vor, wie es so sein könnte dort entlang zu wandern oder zu fahren.
Ich finde den Überblick viel besser. Da sind auch Aussichtspunkte, Badestellen, Parkplätze etc. eingezeichnet. Wir werden, denke ich, nachher eine kleine Wanderung machen und dann weiterziehen.
Das Feuer machen erdet mich sehr. Ich freue mich schon auf das nächste Feuer und hoffe es regnet in den nächsten Nächten ausgiebig, damit das Feuer machen weiter erlaubt ist.
Ganz liebe Grüße für jetzt,
Deine Reisemama Katharina
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